Die 2006 als Vordiplomsarbeit angefertigte und 2014 als Buch veröffentlichte Studie fragt danach, ob Ganztagsschulen einen Beitrag zur Bewältigung der sozialen Ungleichheit im deutschen Bildungswesen leisten können. Die Arbeit weist zwei Schwerpunkte auf. Der erste Teil fokussiert das Ausmaß und die Ursachen sozialer Bildungsungleichheiten in Deutschland. Dazu werden die bildungssoziologischen Ansätze von Raymond Boudon und Pierre Bourdieu kontrastiert und in der Auseinandersetzung mit dem Forschungsstand familiale Sozialisation und institutionelle Strukturen als wichtige Ursachenkomplexe herausgearbeitet. Der zweite Teil der Studie wendet sich der Ganztagsschule zu. Nach einer kurzen Skizze ihrer Entwicklung und Expansion in Deutschland wird ihr Potential zum Abbau sozialer Bildungsungleichheiten betrachtet. Dafür werden zentrale Charakteristika der Ganztagsschule aus der bildungssoziologischen Perspektive danach befragt, ob von ihnen eine Verringerung sozialer Bildungsungleichheiten zu erwarten ist. Dabei zeigt die Studie, dass die Ganztagsschule durchaus die Bildungschancen sozial benachteiligter Kinder verbessern kann, sie jedoch nicht das Wundermittel ist, als das sie in mancher Diskussion dargestellt wird.
Christine Tausch, Diplom-Pädagogin, studierte Erziehungswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg.
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